Im Chemosensorik Labor untersuchen wir sowohl sensorische als auch endo-/parakrine Signalmechanismen in zwei recht unterschiedlichen Geweben.
Eines unserer Hauptforschungsinteressen konzentriert sich auf chemosensorische Signalprozesse, die das Sozialverhalten steuern. Pheromone und andere chemische Signale vermitteln wichtige Informationen über das Geschlecht, den sozialen und endokrinen Status sowie den Immunstatus von Artgenossen. Diese Chemosignale werden vom akzessorischen olfaktorischen System erkannt, das stereotype soziale Verhaltensweisen auslöst und den Hormonstatus des Empfängers beeinflusst. Die neurophysiologischen Mechanismen, die der Funktion des akzessorischen olfaktorischen Systems zugrunde liegen, stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Unser zweiter, auf den ersten Blick nicht verwandter Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung männlicher Keimzellen (Spermatogenese). Dieser komplexe, lebenslange Entwicklungsprozess steuert die Vermehrung, Differenzierung und Reifung von Spermien aus einem Pool von Hodenstammzellen und wird daher durch eine Vielzahl von (bio-)chemischen Signalereignissen präzise orchestriert. Unser Ziel ist es, die zugrundeliegenden Prinzipien aufzudecken und die grundlegenden Mechanismen zu verstehen, die die männliche (Un-)Fruchtbarkeit steuern.
Trotz offensichtlicher Unterschiede in beiden Bereichen sind viele der grundlegenden Funktionsprinzipien ähnlich: Die Erkennung chemischer Reize wird über komplexe Signalkaskaden in spezifische Reaktionen umgewandelt. Unser Hauptziel ist es daher, diese Signalmechanismen auf molekularer, zellulärer und Netzwerk-Ebene zu verstehen.
Mit Hilfe modernster Mikroskopie- und physiologischer Messmethoden sowie molekularer, biochemischer und verhaltensbiologischer Techniken untersuchen wir die zugrundeliegenden Prozesse.
Auf unserer Website laden wir Sie ein, die spezifischen physiologischen Fragestellungen zu erforschen, mit denen wir uns in unserem Labor beschäftigen.